Volleyball (D1): Zwei Siege für die Landesligadamen
Geschrumpftes Team Damen 1 für die laufende Saison in der Landesliga
Dülmen (mpm). Am vergangenen Wochenende bestreiten die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen gleich zwei Spiele. Der TV siegt mit einer Nasenlänge vor der SV Blauweiss Aasee 3 in der Verlängerung mit 3:2 (24:26; 25:15; 18:25; 25:10; 15:12) und fegt über die rote Laterne VSG Ibbenbüren mit einem 3:0 (25:12; 25:9; 25:11) hinweg.
Nach mittlerweile vier Spielen in der neuen Saison hält der TV einen soliden dritten Tabellenplatz mit Anschluss an die Spitzenreiter SG Sendenhorst-Westbevern und die SG Coesfeld. Der Saisonstart stand für den Dülmener Kader unter einem schlechten Stern. „Wir haben zwei lädierte Kreuzbänder, einen Meniskus und zwei Knöchel auf der Verletztenliste“, sorgt sich das Trainergespann Mohr und Marx „vor dem Hintergrund sind Erkältungen jedweder Art echte Lappalien. Glücklicherweise spielt unsere Hobby diese Saison nicht im Ligabetrieb nicht, so dass sich die ein oder andere erfahrene Dame bereit erklärt hat, auszuhelfen. Diese Unterstützung ist pures Gold wert, denn deren Spielübersicht, Durchschlagsstärke und einfach deren Spielruhe sind nicht zu übertreffen.“
Zum Spieltag hatte der TV ein schweres Spiel vor der Brust. Der neue Modus im Spielplan beschert der Heimmannschaft einen Doppelspieltag. Erstmalig ging Aasee drei über die volle Distanz und absolvierte glücklos zehn Sätze in Folge. Der TV hatte zwar das Glück, auf die abgekämpften Blauweißen zu treffen, aber das fünf-sätzige Schiedsgericht in arschkalter Halle war ihrer Geschmeidigkeit abträglich.
„Unser Respekt geht an Aasee 3“, lobt Kapitänin Piazett den Gegner, „trotz eines Kaders von zwölf Spielerinnen ist es eine Leistung, 10 Sätze zu spielen und keine Konditionsschwächen zu zeigen. Vergessen wir mal die letzten 2 Fehlannahmen im letzten Satz. BW hat sehr gut gekämpft und wir hatten unsere liebe Mühe, dagegen zu halten. Mit Blick auf die vier rotzigen Nasen bei uns hätte das Spiel auch weggehen können. So sind wir glücklich über die 2 Punkte, die uns in der Tabelle helfen.“
Im verlegten Spiel vom ersten Spieltag reist Ibbenbüren am Sonntag mit reduziertem Kader nach Dülmen und musste zudem noch vier Jugendspieler integrieren. Die VSG hat sich gut verkauft und hat zumindest Spielerfahrung gesammelt, konnte aber nicht mit der brachialen Gewalt der Dülmener Sprungaufschläge mithalten.
„Heute waren wie gewohnt Hanni und Ritschie, aber auch Kimmi, das Zünglein an der Waage“, resümiert Trainer Mohr das Spiel, „ich bin heilfroh, auch mal solch einen Gegner zu haben, wo der Spielausgang recht klar ist und wir uns auf unsere Spielzüge konzentrieren können, ohne dass etwas anbrennt. Wenn Ibbenbüren sein Zusammenspiel verbessert oder wieder Verstärkung der erfahrenen Garde bekommt, dann werden sie in der laufenden Saison auch den ein oder anderen Spielpunkt einfahren.“
Gegen die SV aus Aasee startete der TV mit viel Geplänkel. Sehr typisch war die Dülmener Auszeit zum Satzbeginn, denn zur Begrüßung sah sich der TV gleich einem 2:10 Rückstand entgegen. Dies war sicherlich dem zuvor stundenlangen Pfeifen des Vorspiels geschuldet. Der TV legte sich ins Zeug und kämpfte sich Punkt für Punkt bis auf 16:18 an den Gegner heran. Der SV spielte seinen Stiefel herunter und bescherte sich beim 24:18 fünt ausgewachsene Satzbälle gegen den TV. Karin Bähr übernahm nun Verantwortung im Service und stemmte sich mit aller Gewalt gegen die drohende Niederlage. Der TV konnte noch zum 24:24 Remis egalisieren, dann nutzte Aasee seine Chance und beendete den Satz.
Nach gutem Kampf aber ohne Erfolg in der Hand startete der TV in den nächsten Satz. Gleich gab es wieder einen 2:8 Rückstand zur Begrüßung. Das sollte nicht nochmal passieren. Zuspielerin Ritschie blies zum Gegenschlag, beschwörte ein wahres Aufschlagsgewitter herbei und spielte den Annahmeriegel der SV allein gegen die Wand. Als sich der Sturm verzogen hatte, stand es 11:8 für den TV, der nun die Nase vorn im Wind platzierte. Karina und Hanni legten nach und freuten sich, beim 21:13 den Weg zum Sieg geebnet zu haben. Beim 24:14 bei eigenem Aufschlag war der Satzausgang für den TV nur eine Frage der Zeit.
Im dritten Satz musste der Bann gebrochen werden, d.h. der SV durfte nicht ziehen gelassen werden. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit einem 6:8 Rückstand auf 10:8 umgemünzt, um gleich wieder auf 10:14 zurückzufallen. Dann hatte der SV die Faxen dicke. Mit dem Glück des Tüchtigen zogen die Blauweißen auf 14:23 davon. Nun kam Karina wieder an den Aufschlag - der SV erinnerte sich an die Aufholjagt im ersten Satz – und tat alles, um dies nicht wieder zuzulassen. Und das klappte auch, der TV musste den Satz zu 18 hergeben.
Der TV mit dem Rücken an der Wand setzte im vierten Satz auf Sieg. Hanni verwandelte das 2:2 Remis zum Start in eine 9:2 Führung und legte damit den Grundstein für einen erfolgreichen Ausgang. Aasee schüttelte sich und kam auf 11:7 heran. Lennard legt einen Zwischensprint ein und rang den Münsteranern weitere 5 Punkte ab. Beim 18:10 schritt Loni an die Grundlinie und vollstreckte mit sieben weiteren Aufschlägen zum Satzsieg.
Somit sollte sich alles im Tiebreak sich entscheiden. Das Spiel begann verhalten, denn niemand wollte den anderen wegziehen lassen. Beim 4:6 witterte Aasee Morgenluft, aber Lennard wendet das Blatt erneut und der TV wechselte die Seiten beim 8:6. Aber der SV steckte nicht auf und erkämpfte sich ein 12:12 Remis. Nun gab es nur noch brachiale Gewalt, um den Satz zu beenden. Diese Ansage nahm Hanni sehr gern entgegen und servierte mit Bravour. Nach zwei Fehlannahmen auf SV Seiten brach schließlich Jubel im TV Lager aus.
Ritschie bei einem ihrer gefürchteten gesprungenen Cross-Floats
Der TV traf im Nachholspiel auf den VSG Ibbenbüren. Diese hatte am Vortag zwei klare Ansagen von der SV Blauweiss Aasee 4 und dem Tabellenführer erhalten und wollten nun in Dülmen ihr Glück versuchen. Der TV hatte sich mit Milka verstärkt, die ursprünglich Finni als Libera ersetzen sollte. Wider Erwarten tauchte dies doch zum Spiel auf, so dass sich eine unterwartete Verstärkung für die Außenposition ergab.
Beide Teams begannen das Spiel verhalten – zumindest erspielte sich der TV keinen Rückstand und wartete auf seine Gelegenheit. Diese kam im Sturm mit Ritschie, die erneut zur Höchstform auflief. Im gesprungenen Service haute sie der Ibbenbürener Annahme die Bälle um die Ohren und ließ erst beim 12:5 ab. Der VSG gelangen ein paar spärliche Angriffe über die Außenposition während der TV ein riesengroßes Loch in der Ibbenbürener Abwehrmitte fand und sich daran ergötzte. Beim 17:10 galt es erneut einen Pflock einzuschlagen und diesmal führte Kimmi den Hammer. Nach nicht viel Federlesens und ein paar Assen stand es 23:10 und die Messe war gelesen.
Im zweiten Satz war die Schwäche der VSG offensichtlich. Scharfe Aufschläge seitens des TV torpedierten den Spielaufbau des Gegners massiv, so dass kein vernünftiger Angriff mehr möglich war. Den Dankeball nahm der TV freundlich auf, versenkte das Geschoss alsbald im gegnerischen Hinterfeld, um sogleich den nächsten gepfefferten Aufschlag dahin zu platzieren. Nun durfte jeder mal dran und einjeder Aufschläger produzierte ein Punkteverhältnis von 4:1, so dass Ibbenbüren schnell das Feld mit nur 9 Zählern im Gepäck übergab.
Im dritten Satz galt dieselbe Devise: Scharfe Aufschläge ins Hinterfeld. Bis zum 8:6 plänkelte das Spiel dahin, bis Ritschie wieder Ihresgleichen suchte. Sie punktete direkt mit sieben gesprungenen Aufschlägen und ließ sich selbst durch zwei Auszeiten des gegnerischen Trainers nicht aus dem Konzept bringen. Die VSG war angeschlagen. Nun war der Angriff gefragt, der seinerseits die Lücken der Abwehr erfolgreich auslotete. Beim 22:11 waren die Trümpfe ausgespielt und Kimmi vollstreckte zum ungefährdeten Satz- und Spielsieg.





